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Das Mietmaul

Ein Gedicht über Gutachter in Kindschaftssachen von Dag:

Am Gericht wird Recht gesprochen,
mit der Wahrheit nie gebrochen!
Das lernt ein Jeder in der Schul,
bis er sitzt vor´m Richterstuhl.
Und grad in Kindschaftssachen,
gibt´s da nicht so viel zu lachen.

Denn wenn es um die Kleinsten geht,
ein merkwürdiges Windchen weht.
Der Staat, hat sich das so gedacht,
dass dort ein Jeder einfach macht,
und wenn die Wahrheit mal nicht passt,
wird rasch ein Gutachter damit befasst.

Auch wenn es das Gesetz so bietet,
ein Gutachter ist vom Gericht gemietet.
Das Mietmaul aber – schaut man scharf –
tut nun, was selbst das Gericht nicht darf.
Es forscht aus, verdreht die Fakten,
befragt Dritte und lunscht in alle Akten.

Die so erhobenen Daten
werden ohne je zu fragen,
ohne Rechte zu gewähren,
den Rechtsnachteil beschweren,
vom Mietmaul ganz unverdrossen,
in eine Art Wissenschaft gegossen.

Die Rechtswidrigkeit ist nun versteckt,
so dass es erstmal keiner checkt,
im Mäntelchen der Wissenschaft,
die weder Wissen noch Wahrheit schafft.
Da steht sie nun – trotz Rüge –
die vom Mietmaul aufgebaute Lüge.

Lieber Richter, wo steht im Gesetz,
dass der Gutachter meine Rechte verletzt.
Wo war mein Recht meine Daten zu kennen,
rechtzeitig berichtigen, löschen zu können?
Da murmelt das Mietmaul, die Hand vorm Mund hohl,
„Ich lüge doch fürs Geld und für´s Kindeswohl.“

Nun wird die Lüge ganz geschwind,
zur Realität vom armen Kind.
Das muss von seinen Eltern gehen,
oder darf diese nicht mehr sehen.
Und das Jugendamt beinah besessen,
spricht hier von „Kindesinteressen“.

Das Mietmaul, ist weg, wird gut entlohnt,
es hat die Wahrheit ja entthront.
Das Kind muss jetzt in dessen Lüge leben,
und darf sich hieraus nicht erheben.
Das ist für die Kindesinteressen,
vom Staat gewollt und angemessen.


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